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Dezember 2023

Cantemos bezaubert die Zuhörer im Straßburger Münster

von Monika Braun-Witt

Der Projektchor des Chorverbandes Kniebis Nagold, Cantemos, sang im Straßburger Münster und erlebte zudem ein Lichtermeer und den Weihnachtszauber auf dem ältesten Weihnachtsmarkt Frankreichs.

Das Straßburger Münster, die „Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg“ stand inmitten dieses weihnachtlichen Glanzes. Der Bau der romanischen Kathedrale, von der heute nur noch die Krypta sowie die Umrisse auf dem Boden erhalten sind, begann im Jahre 1015. Die im gotischen Stil gehaltene Turmspitze des heutigen Bauwerks wurde 1439 fertiggestellt.

Es ist, wie schon Victor Hugo sagte, „ein Wunderwerk des Riesenhaften und des Feinen“, und seine Fassade besticht durch ihre fantastisch üppige Ornamentik.

 

Der Chor Cantemos singt im Straßburger Münster unter der Leitung von Verónica Kluge. Foto: Astrid Kreutz

In diesem Meisterwerk der Gotik durfte der Chor Cantemos unter der Leitung von Verónica Kluge auftreten. Eine große Zuhörerschaft strömte in das Münster und lauschte den Advents- und Weihnachtsliedern. Nicht nur die Sängerinnen und Sänger waren berührt und voller Freude von der stimmungsvollen Atmosphäre.

Viele Besucher fühlten sich im adventlich geschmückten Kirchenschiff sitzend oder stehend eingeladen, die Melodien mitzusingen. Mit einer etwas anderen Weihnachtsgeschichte von Rudolf Müssig, „A Weihnacht, wie´s früher war“, erzählte der Chor von einem romantischen Weihnachtsabend, wo der Großvater noch Geschichten erzählte und das „Glöckerl“ läutete, wenn das Christkind in der Stube war, um ein Geschenk unter den Baum zu legen.

Das Kirchenschiff war gut gefüllt. Foto: Astrid Kreutz

Mit dem „Advent-Jodler“ von Lorenz Maierhofer traf der Chor den Nerv der Zuhörer. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Welcher Schlusschor hätte besser passen können als „Lob singet Gott dem Herrn“ aus dem Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saens (1858).

Die Akustik in dem Kirchenraum war einmalig. Es gab keinen Widerhall und ein entspanntes Singen war möglich. Eine lobenswerte Intonation sowie die deutliche Aussprache waren das Ergebnis einer guten Chorarbeit. Verónica Kluge dirigierte den 40-köpfigen Chor, der mit weiteren 40 Gästen nach Straßburg angereist war, sicher und perfekt.

Chanoine (Domherr) Didier Muntzinger archipretre (Erzpriester) übernahm die Begrüßung und stellte in verschiedenen Sprachen den Chor Cantemos und sein Wirken vor. Mit einem herzlichen Dankeschön und einer Einladung für ein weiteres Konzert zu einem anderen Zeitpunkt wurde der Chor aus der Region Nordschwarzwald nach seinem Auftritt, verabschiedet.

Abgeschirmt durch Security verließen die Sängerinnen und Sänger das Münster und gingen zum Gutenbergplatz. Auch dort blieben die Besucher immer wieder stehen und hörten den bekannten Weihnachtsliedern zu, klatschten oder sangen mit.

 

Das Organisations-Team (von links): Renate Dingler, Chanoine Didier Muntzinger, Verónica Kluge, Perdita Toll Foto: Kluge

Der Straßburger Weihnachtsmarkt sowie die ganze Stadt verwanden sich in der Weihnachtszeit in eine zauberhafte Kulisse, selbst, wenn der Regen vom Himmel fällt. Es ist deutlich zu spüren: Das Singen hat, nach Corona, wieder einen Stellenwert bekommen und berührt die Menschen.

Das Chorprojekt

Organisation
Für die Planung und die Organisation dieses Chorprojektes zeichneten sich Klaus Fischer (LK Emmingen) und Monika Braun-Witt (Chorverbandspräsidentin) verantwortlich. Die Korrespondenz übernahm Renate Dingler (LK Haiterbach) und die Verwaltung lag in den Händen von Perdita Toll. Verónica Kluge hatte die musikalische Leitung inne.

Proben 2024
„Cantemos“ lädt bereits jetzt schon zu seinen Proben im nächsten Jahr ein, die jeweils am zweiten Samstag des Monats stattfinden. Die erste Probe im neuen Jahr beginnt am 13. Januar um 14 Uhr in der Fritz-Ziegler-Halle in Emmingen.

Informationen
Klaus Fischer, Telefon 0151-64477508.


Sing-Aktion in Oberschwandorf – Herzen schlagen beim Singen synchron

von Liederkranz Haiterbach

Unter dem Motto „Gemeinsam singen – Strategie gegen Einsamkeit“ hatte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu einer bundesweiten Aktion in der Adventszeit aufgerufen. Auch in Oberschwandorf wurden Lieder angestimmt.

In Oberschwandorf wurde die Aktion am Bürgerhaus auf Anregung und unter Leitung von Jelena Mirkov, Musikpädagogin und Chorleiterin des Liederkranzes, umgesetzt.

„Einsamkeit kann jeden treffen, bedingt durch verschiedene Lebenssituationen – ältere, sowie auch junge Menschen.“ Mit diesen Worten sprach Jelena Mirkov zu Beginn das Thema an, über das in der heutigen schnelllebigen Zeit zu wenig geredet werde. Umso mehr sei gemeinsames Singen eine gute Gelegenheit, dem entgegenzuwirken.

Doch besonders das gemeinsame Singen habe noch eine weitere wundervolle Eigenschaft.: Es lasse die Herzen im Gleichtakt schlagen und schaffe so ein einmaliges Gefühl der Gemeinschaft.

Am Bürgerhaus Oberschwandorf wurde gemeinsam gesungen. Foto: Jelena Mirkov

Mirkov gibt persönlichen Einblick

Mirkov gab dabei auch einen persönlichen Einblick: „Ich war auch persönlich betroffen von so einem starken Einsamkeitsgefühl. Es sticht im Brustkorb.“ Das erste Mal sei es nach ihrer Ankunft in Deutschland passiert, als sie alleine zwischen vier Wänden geblieben sei.

„Zwei Tage davor hatte ich eine Abschiedsfeier mit meinen engen Freunden und Familie. Und dann auf einmal war ich ganz alleine, habe den ganzen Tag geweint. Davon wussten wenige.“

Das zweite Mal sei viele Jahre später gewesen. Sie habe viele Kontakte geknüpft, sei selten allein gewesen, aber die Einsamkeit sei größer und größer geworden. Damit sei auch das Heimweh angewachsen – und man stelle sich immer Frage: Was bringt es, wenn die Taschen voll sind aber die Seele leer?

„Ich bin Musikerin, natürlich kommen viele von uns nach Deutschland, um eine bessere Zukunft zu erreichen; danach folgt Verzweiflung, Unsicherheit. Man wohnt irgendwo im Nirgendwo, zwischen da und hier.“ Wenn man ins Heimatland fahre, sage man, man fahre nach Hause.

Einsamkeit besiegt

Aber genauso fühle man sich auch, wenn man nach Deutschland zurückfahre. „Hier wohnen auch liebe Leute, die man mit der Zeit für gute Freunde hält, Bekannte, Kollegen.“ Sie habe ihren Mann kennengelernt und mit ihm eine Familie gefunden und gegründet. „So habe ich meine Einsamkeit besiegt“, sagte Mirkov. Ob allein, mit Familie oder Freudenkreis: Das Gefühl der Einsamkeit könne in jeder Lebenssituation und in jedem Alter aufkommen. Wie sich Einsamkeit anfühle und was sie auflöse, sei von Mensch zu Mensch anders.

Insgesamt hatten sich mit einigen Sängerinnen und Sängern des Liederkranzes rund 35 Mitbürger eingefunden, die unter Leitung von Mirkov bekannte Weihnachtslieder und Volksweisen sangen.

Leckereien und Begegnungen

Danach kam man bei Glühwein, Punsch und kleinen Leckereien, die von einigen Mitgliedern der Damen-Gymnastikgruppe, den Kuckucks-Gugga und der Feuerwehr Oberschwandorf vorbereitet waren, ins Gespräch, traf unerwartet auf frühere Bekannte und konnte auch neue Kontakte knüpfen.

 

 

 

 


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