Chorwerks Bildechingen – „König Keks“ kämpft gegen die bösen Brösel
Bericht von Peter Morlok, Schwarzwälder Bote, vom 13.11.2022
Bildechingen wird derzeit vom „König Keks“ regiert. Eine bitter-süße Herrschaft, die, wie soll es auch anders sein, am Ende gut ausgeht
Horb-Bildechingen – Bei der Premiere des Kinder-Musicals erlebten einige hundert restlos begeisterte Schüler aus den umliegenden Schulen tolle zweieinhalb Stunden allerbester Unterhaltung. Musik, Tanz, Gesang und teilweise mehr als witzige Texte und Dialoge gab es live gespielt und gesungen zu hören. Die rund 50 jungen Sängerinnen und Sänger des Jugendchores und der beiden Kinderchöre haben in den Monaten der Vorbereitungszeit mit den Solisten und dem Chor intensiv geprobt um mit ihren drei Aufführungen den Erfolg, den man bereits 2018 feiern durfte, nochmals zu wiederholen. Wie gut sie das dann gemacht haben, hörte man sehr deutlich an den Applaus-Raketen der Stufe Drei, die das Premierenpublikum mehr als nur einmal starten ließ.
Ein Jubiläums-Zuckerle
Im Rahmen der 100-Jahr-Feier des Chorwerks Bildechingen, wie der Liederkranz seit 2021 heißt, knüpften die Vereinsverantwortlichen nochmals an diese Erfolgsstory an. Die Requisiten, die vor vier Jahren aufwendig gebaut wurden, waren ebenso wie ein großer Teil des Kostümfundus und weiterer Basiselemente noch da, und so bot sich die Wiederaufführung des Stückes, das Peter Schindler geschrieben hat, geradezu an. Nur die Aufführungsrechte musste man neu kaufen.
Die örtliche Turn- und Festhalle wurde am Freitag und Samstag in eine Musicalbühne verwandelt. Professionelle Bühnenbilder entführten die Besucher im ersten Akt in den Thronsaal des süßen Königreichs „Krokantien“.
Singen über Süßes
Dort wartet König Keks, der ausschließlich Süßes liebt und isst, am St.-Krokantius-Tag auf seinen Sohn Prinz Nougat, der von einer Süßwarenforschungsreise zurückkehrt.
Der Plan vom König sah vor, ihn an diesem Tag mit einer süßen Prinzessin zu verheiraten. Doch wie das Leben so spielt, kam es anders als geplant. Der Prinz hat während seiner Weltreise die „scharfe“ Oliva Pfefferkorn von den Chili-Inseln kennengelernt und sich in sie verliebt.
Da konnten Gräfin Glukosa von Biskuit, Herzogin Marzipania von Mandelburg oder Prinzessin Karamella von und zu Knuspringen noch so um den Prinz kämpfen, sein Herz gehört seiner Oliva. Wäre der arme König Keks nicht schon genug damit gestraft, dass sich sein Sohn in eine „Herzhafte“ verliebt hat, bringt das Ober-Gummibärchen Gelatino die Schreckensbotschaft, dass das Böse Brösel im Baumkuchenwald wieder einmal sein Unwesen treibt.
Ein Brösel sorgt für Spannung
Prinz Nougat und seine treue Garde der Gummibärchen ziehen im zweiten Akt in den Wald und wollen das böse Brösel besiegen. Doch sie marschieren allesamt in einen Hinterhalt und werden karamellisiert.
Nun ist guter Rat teuer, doch Gelatino, der sich aufgrund eines hartnäckigen Schnupfens nicht von den ausgelegten Schokotrüffeln verführen ließ und als einziger der Gummibärchen-Armee noch aktiv ist, fährt auf die Chili-Inseln in den Palazzo Peperoni. Dort möchte der Baron Pfefferkorn seine Tochter mit einem Mann verheiraten, der seiner Meinung nach zu ihr passt. Also betreten nacheinander Ritter Metzel von der Schlachtplatte, Sultan Curry Muskat von den Safran-Inseln und der Gulaschkanonenbaron die Bühne.
Besondere Strafe: Karamellisieren!
Doch sie holen sich alle einen Korb von der feurigen Oliva. Diese hat zuvor von Gelatino erfahren, dass ihr Herzallerliebster karamellisiert wurde und hatte deshalb ganz andere Dinge im Kopf, als einen der drei Freier zu heiraten. Gemeinsam machen sich Baronesse und Gummibärchen wieder auf in den Baukuchenwald und besiegten dort mit einer List und einem Sack voll Pfeffer das böse Brösel.
Das Brösel verwandelt sich in einen Pfefferkuchen, der Süßes und Würziges ideal zusammenbringt, und wurde so zur Hochzeitstorte von Baronesse Oliva Pfefferkorn und Prinz Nougat. Und auch die Regierungs-Chefs vertrugen sich, nachdem sie sich Saures gegeben hatten und mit Zucker- und Salzstange aufeinander losgegangen waren.
Am Ende der Generalprobe feierte Peter Straub mit seinem gesamten Team vom „Chorwerk“ einen vollen Erfolg, auch wenn das Geschehen auf der Bühne oft hinter Nebelschwaden verborgen blieb.
Autor: Tina Bertes am 8. Dez 2022 09:47, Rubrik: Allgemein, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben, Trackback-URL