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Liederkranz Loßburg – „Leuchtturm unter den Chören“

Ein Jubiäum der besonderen Art beging der Liederkranz Loßburg. 175 Jahre gibt es den Chor bereits. Keine Mühen scheute der Liederkranz Loßburg am Samstagabend im gut gefüllten Kinzighaus.

Der Perfektionismus vom liebevoll dekorierten Bühnenbild mit roten und schwarzen Luftballons bis zu den feinen Leckereien, mit denen der Musikverein Loßburg die Gäste überraschte, war angemessen. Schließlich hieß das Programm „Auf uns“, und da lässt man sich gerne ein wenig verwöhnen. Zumal der Chor mit seinen derzeit 29 Aktiven seit 1844 besteht.

Eigens für diesen Jubiläumsabend wurde eine beachtliche Bildergalerie aus vergangenen Jahren präsentiert. So konnten die Besucher Eindrücke vom regen Vereinsleben der Sänger sammeln. Unter der Regie seines Leiters Markus Bitterer legte der Chor einen vor Energie und Fröhlichkeit nur so sprühenden Auftritt hin. „›Auf uns‹ soll heißen, dass der Liederkranz heute Geburtstag feiert, und darauf darf jetzt angestoßen werden“, sagte Vorsitzender Martin Henninger den Besuchern.

Sie alle ließen sich vom ersten Takt an vom spritzigen Song „Music is Number One“, mit dem die Sänger auf die Bühne einzogen, mitreißen. Der Liederkranz präsentierte im Laufe des Abends sein facettenreiches Repertoire, das von fröhlichen Stücken und melancholischen Balladen wie „Gabriellas Song“ und „The Way old Friends do“ bis hin zu den vom Chorleiter eigens arrangierten Liedern reichte.

Unter Leitung von Markus Bitterer bot der Liederkranz einen Rückblick aus 175 Jahren Vereinsleben, eingebettet in modernes und traditionelles Liedgut.

Rückblick auf die Vereinsgeschichte

Stolz könne der Traditionschor auf seine Geschichte und das, was er erreicht und erlebt habe, sein, sagte Bürgermeister Christoph Enderle, der dem Liederkranz die Glückwünsche des Gemeinderats überbrachte. Der Liederkranz habe es geschafft, sich trotz eines hohen Altersdurchschnitts zu verjüngen.

„Loßburg ist ein Leuchtturm bei den Chören“, erklärte dann auch Hermann Friedrich, Präsident des Chorverbands Kniebis-Nagold. Wie viel in Loßburg und den Teilorten gesungen werde, sei schon fast legendär. Durchhaltevermögen, Mitmenschlichkeit und Gemeinschaft mündeten in ein hohes Kulturgut, nämlich den Chorgesang, führte der Verbandschef aus. Er überreichte dem Liederkranz eine Ehrenurkunde des Deutschen Chorverbandes zum 175-jährigen Bestehen.

Hermann Friedrich (rechts) überreichte Martin Henninger die Ehrenurkunde des Chorverbands.

Martin Henniger ließ die Vereinsgeschichte Revue passieren. Gegründet als reiner Männerchor wurden erst ab 1954 Frauen aufgenommen, „um dem Mitgliederschwund entgegenzuwirken“. Einen Wandel bei der Chorliteratur gab es ab 1994 unter Wolfgang Meusel. Die ersten Gehversuche in Sachen Improvisation schrieb sich Michael Grüber ab 2001 auf die Fahnen. Mit Lara Vivien Cieply und ihrer Dreigroschenoper in der Tiefgarage hatte man „bei Projekten, die ihresgleichen suchen“ tolle Erfolge gefeiert. Die herzliche Art, die Markus Bitterer seit dem vergangenen Jahr zeige, überzeugte vom ersten Tag an, so Henninger.

Langen Beifall gab es für die Improvisation „Abschied vom Walde“, wobei sich die Sänger bei „Waldgeräusche mit Auszug“ im Saal verteilten und mit urigen Instrumenten die Geräusche des Waldes nachahmten. Klarer, fein intonierter Gesang und tolle Stimmen wurden bei der Zugabe mit Gershwins „Somebody loves You“ schön zur Geltung gebracht.

Die Instrumentalbegleitung gestalteten Johannes Söllner am Klavier, Jan Schlemmer am Schlagzeug und Johanna Klöpping am Kontrabass mit viel Verve.

Text und Foto’s: Petra Haubold, Schwarzwälder Bote

Autor: Tina Bertes am 2. Aug 2019 19:16, Rubrik: Konzertberichte, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben, Trackback-URL

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